Gedanken rund ums Decken
So ein erstmaliger Deckakt ist für den Züchter und die Hündin ein aufregendes Erlebnis. Das Wichtigste bei diesem Vorhaben ist meiner Meinung nach vor allem Geduld, genaue Beobachtung und Vertrauen.
Wenn ich so auf den ersten Deckakt von Aloha zurückblicke ist mir einiges klar geworden. Erzwingen sollte man nichts! Die Natur macht das schon richtig. Vielleicht denken sie jetzt, na die hat leicht reden, schließlich hat ja alles gut geklappt, aber dennoch möchte ich betonen, dass in den Tieren eigentlich alles vorprogrammiert ist. Wenn sich die Hündin nicht decken lässt, hat das mit Sicherheit einen Grund ! ! !
Auch bei Hunden finde ich es wichtig, dass die Paarungspartner sich verstehen, deswegen ist ein Treffen 1-2 Tage vor dem vorraussichtlichen Decktermin unabdingbar. Natürlich benötigt man die notwendige Zeit dazu. Sollte die dafür nicht vorhanden sein, wie wird das dann erst mit den Welpen sein? Hier ist ganz viel Zeit von nöten. Auch das ausgiebige persönliche Gespräch und gegenseitige kennen lernen von Rüdenbesitzer und Züchter finde sehr, sehr wichtig. Es können gemeinsame Vorstellungen vom Deckakt herausgefunden werden. Ein regelrechtes Festhalten der Hündin beim Decken ist für mich absolut unakzeptabel ! ! ! Es ist zwar so, dass einige Kromfohrländerhündinnen häufig die Nähe ihrer Besitzern beruhigt, was vermutlich auf die starke Bindung zu ihren Haltern zurück zu führen ist, das ist aber auch in Ordnung (Aloha kommt auch immer zu mir und legt mir den Kopf in den Schoß). Wehrt sich sie Hündin dagegen deutlich indem der Rüde weggebissen wird, so ist es entweder nicht der richtige Zeitpunkt, der Rüde gefällt der Hündin nicht oder es liegt sogar eine Erkrankung vor, die vielleicht noch nicht bekannt wurde. Vertrauen sie auf die Instinkte ihrer Hunde!
Ein Deckakt sollte eine harmonische Handlung sein, ohne Zwang und nichts anderes! Alle Beteiligten sollten ein gutes Gefühl dabei haben. Außerdem muss verantwortungsvolle Hundzucht ein Hobby sein, bei diesem immer die Interessen und Gesundheit der Hunde im Vordergrund stehen. Auch von riskanten Verpaarungen sollte unbedingt Abstand genommen werden. Die Hunde und Menschen müssen mit eventuell entstandenen Erkrankungen, die sich auch erst später zeigen können, leben, was eine leidvolle Erfahrung sein kann. Darum bitte mit Sachverstand Paarungspartner aussuchen. Wofür gibt es schließlich unser Zuchtprogramm? Da sich Hündinnen in der Regel ihre Partner nicht selbst aussuchen dürfen, liegt wirklich eine große Verantwortung beim Züchter. In der Natur ist es schließlich so, dass Wölfe die genetisch möglichst weit voneinander entfernt sind, sich verpaaren. Hündinnen wird der in unseren Augen geeignetste Rüde vor die Nase gesetzt. Ob das dann der genetisch für die Hündin beste Rüde ist bleibt eine Vermutung. Ich glaube, dass der Instinkt der Hündin immer beachtet werden sollte. Lässt sich eine Hündin nach drei verschiedenen Deckversuchen, bei drei verschiedenen Läufigkeiten und jeweils einem anderen Rüden nicht decken, so sollte meiner Meinung nach kein weiterer Versuch unternommen werden diese Hündin zu decken. Meine Devise ist immer, WENN ES SEIN SOLL, WIRD ES SEIN.
Hundezucht ist eine wundervolle Aufgabe, die mit Sachverstand und Herz durchgeführt wird, viele Menschen glücklich macht.