Der Besuch beim Deckrüden

Alohas Decktermin stand bevor. Das Ehepaar Krupke bot mir die Übernachtung bei ihnen zuhause an. Ein nettes großzügiges Angebot. Allerdings fuhr ich mit etwas gemischten Gefühlen zum Deckrüden. Was rief nun die gemischten Gefühle hervor? In jeglicher Fachliteratur, die ich bis jetzt über das Decken gelesen hatte, stand geschrieben, dass man, wenn es 2-3 h nach dem Zusammenbringen der Hunde nicht zur Paarung kommt, diese wieder trennen sollte. Zum Einen, um anhaltenden Stress zu vermeiden, zum Zweiten würde die Trennung, beim anschschließenden Wiedersehen, die Lust erheblich steigern. Soweit so gut. 

Nun, wie habe ich die Tage bei Krupkes und Candy vom rauhen Stein erlebt? Wieder einmal hat mich die Natur belehrt! Aloha wurde von Candy aufgeregt beschnuppert und begrüßt. Auch sie freute sich sehr, einen Rüden zu treffen. Allerdings war der richtige Deckzeitpunkt noch nicht gekommen. Beide Hunde zeigen das ganz genau an. Aloha präsentierte sich zwar ausgiebig, gab aber zugleich ganz deutlich zu verstehen, dass der Zeitpunkt noch nicht gekommen  war. Candy seinerseits zeigte zwar großes Interesse, aber er beließ es immer  bei einer Geruchskontrolle. Er wusste ganz genau, dass er noch warten musste.

Die anschließende Nacht, verbrachten die Hunde völlig entspannt bei Ihren Besitzern.

2.Tag:

Am Morgen begrüßten sich die Hunde freudig, augenblicklich begann die Geruchskontrolle. Doch es war eindeutig für uns und die Hunde ersichtlich, das Ganze brauchte einfach noch Zeit. Ich habe bei Aloha keinen Progesterontest beim Tiearzt gemacht, da ich der Meinung bin, man soll der Natur auch ihren Lauf lassen. Lieber nehme ich mit etwas mehr Zeit. Wie ging es weiter? Der Tag verlief ziemlich ruhig und harmonisch, wenn man bedenkt, dass eine Hündin, kurz vor der Stehzeit und ein Rüde zusammen in einem Haus waren. Natürlich gab es immer wieder aufgeregtere Phasen, aber genauso folgten längere Ruhepausen. Wir hatten nicht den Eindruck, dass die Hunde ständig gestresst waren. Der Gesamteindruck war ziemlich harmonisch und es war wunderbar mitzuerleben, wie natürlich die beiden Kromfohrländer  miteinander umgingen. Beide Hunde haben auch gefressen. Die zweite Nacht verlief genauso ruhig wie die erste.

3. Tag:

Heute war deutlich eine Veränderung zu sehen. Aus der vorherigen gelegentlichen Kontrolle wurde ein anhaltendes Interesse. Candy klebte regelrecht an Alohas Po. Er wich ihr nicht mehr von der Seite. Während zweier Hundebegegnungen, bei  unserem Morgenspaziergang, machte er ganz deutlich klar, dass Aloha seine Braut ist. Wieder zuhause kam es gegen Mittag zum gewünschten Deckakt. Wie ging es danach weiter? Beide Hunde ruhten sich ausgiebig aus und haben später miteinander ganz schön gespielt, mal wieder umeinander geworben und wieder gespielt. Keine nervöse Hektik, nein, stattdessen ein liebevolles  Miteinander der Hunde. Ich war wirklich von der Harmonie überrascht. Na ja, wenn man logisch nachdenkt, ist das in freier Wildbahn  ja auch so. Eine Paarung wie sie beim Hund oder Wolf stattfindet, ist ein erhebliches Risiko für die beteiligeten Tiere, schließlich sind sie während der Hängephase aufs Höchste angreifbar und Feinden schutzlos ausgeliefert. Schon aus diesem Grund werden Paarungen nur zum notwendigen Maß wiederholt. Zudem ist es eine ziemliche Anstrengung für beide Tiere. Da in freier Wildbahn keine Energie unnötig vergeudet wird, ist es einleuchtend, dass Paarungen nicht unnötig oft wiederholt werden. Wieder einmal stellte ich fest, wie instinktsicher Kromfohrländer noch sind.

Der Rest des Abends war erneut enspannt und harmonisch.

4. Tag

Die Nacht war in gewohnter Weise ruhig. Wiederum begrüßten sich die Hunde freudig. Zunächst war das gegenseitige Interesse mäßig. Nach dem Morgenspaziergang wurde es erneut intensiver. Ziemlich genau 24 h nach dem ersten Deckakt fand der Zweite statt. Danach folgte eine lange Ruhepause. In gelassener Eintracht und gelegentlichen Geruchskontrollen begegneten sich danach die Beiden. Ca 6h nach dem zweiten Deckakt traten wir gemütlich die Heimreise an

Wieder einmal haben die Hunde bewiesen, dass sie instinktiv genau wissen, wann der richtige Zeitpunkt gekommen ist, auch ohne Progesterontest. Für uns Menschen ist es vermutlich am schwierigsten ruhig abzuwarten. Wie in vielen anderen Lebensbereichen ist Gelassenheit hier genau das richtige Mittel zum Zweck. Hektik und Nervosität seitens der Besitzer ist hier fehl am Platz und verunsichert nur die Hunde.

Fazit:

Wieder einmal habe ich gelernt, den Instinkten meines Hundes zu vertrauen. Moderne Analysetechniken zur Deckzeitbetimmung sind eigentlich nicht notwendig. Besser bringt man genügend Zeit und Ruhe mit, es ist nämlich wirklich interessant zu sehen, wie die Hunde sich natürlich verhalten.

Erste Begrüßung

Kromfohrländer Aloha und Candy lernen sich kennen.

Aloha präsentiert sich

Kromfohrländer Hündin Aloha vom Hüpper, Zuchthündin im Zwinger von der Muggesfelder Heide.

Die Hunde machen einen entspannten Spaziergang

Kromfohrländer Aloha und Candy machen Pause

Immer wieder "lockt" Aloha Candy

Kromfohrländer Aloha und Candy werben umeinander.

Candy passt auf ob Konkurenten kommen

Kromfohrländer Candy

Nach erfolgtem Deckakt ist erst mal Pause angesagt

Kromfohrländer Aloha, Zuchthündin im Zwinger von der Muggesfelder Heide ruht sich aus.

Candy hat sich auch eine Pause verdient.

Candy ruht sich aus.